Demnach blieb das Verarbeitende Gewerbe das wirtschaftliche Zugpferd, hier wurde die Produktion so stark hochgefahren wie seit knapp dreieinhalb Jahren nicht mehr. Die Auftragseingänge erreichten den höchsten Zuwachs seit März 2022.
„Den gesamten Sommer über ist Deutschlands Wirtschaft gewachsen und die Expansionsrate hat sich sogar leicht beschleunigt. Auch wenn wir hier nur von moderaten Zuwächsen sprechen, sehen wir diese Entwicklung als ein Zeichen von Resilienz, denn an widrigen Umständen wie den US-Zöllen, der geopolitischen Unsicherheit und relativ hohen Langfristzinsen mangelt es nicht“, so Dr. Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank.
Im Verarbeitenden Gewerbe sei die Produktion bereits den sechsten Monat in Folge ausgeweitet worden und habe nun einen kräftigen Anstieg verzeichnete. Eine gewisse Skepsis sei bei den Unternehmen aber dennoch zu spüren, denn die Lagerbestände an Vormaterialien schrumpften deutlich. In der Industrie haben die Unternehmen ihren Personalbestand beschleunigt reduziert. Für die betroffenen Menschen sei dies eine schlechte Nachricht, der Rückgang der Beschäftigung sei aber vermutlich das Ergebnis der Bemühungen, die Produktivität wieder zu erhöhen und wettbewerbsfähiger zu werden, so de la Rubia.
Auch laut dem ifo-Geschäftsklimaindex hat sich die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland leicht aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im August auf 89,0 Punkte, nach 88,6 Punkten im Juli. Die verbesserten Geschäftserwartungen der Unternehmen haben sich im Index positiv ausgewirkt. Die aktuelle Lage wurde hingegen geringfügig schlechter eingeschätzt. Die Erholung der deutschen Wirtschaft bleibt laut dem ifo-Institut schwach.